Mütter am Arbeitsplatz
Harvard Business Manager Was hat es mit dieser Aussage auf sich? Sind Mütter tatsächlich weniger engagiert und Karriere ambitioniert?
Fakt ist, dass sich für Mütter die Vereinbarkeit von Kind und Karriere von 2014 zu 2016 verschlechtert hat. Je länger eine Frau nicht mehr in ihrem Beruf arbeitet, desto schwerer kann sie im Nachhinein zurückkehren. Und obendrein werden Frauen nach der Schwangerschaft oder Elternzeit oft nachteilig behandelt. Die Unterbrechung ist negativ für das Arbeitseinkommen und mindert die Chance auf Weiterbildung und Aufstieg, sei es durch weniger Gehalt, anderweitige Besetzung der Stelle oder dadurch, dass die Mutter im schlimmsten Fall nicht mehr eingestellt wird.
Zu häufig wird – vor allem von den Babyboomern (alle zwischen 1955 und 1969 Geborenen) – noch erwartet, dass eine Frau nach der Geburt ihres Kindes im Job zurücksteckt, während der Mann das Geld verdient. In dieser Generation steht Arbeit im Fokus, während das Privatleben zurücksteht. Nun betritt die Generation Y den Arbeitsmarkt, das sind die 17- bis 37-Jährigen. Sie sind hoch gebildet und arbeitswillig, Arbeit muss bei ihnen jedoch mit Flexibilität und Freude verknüpft sein. Mit der Generation Y wandelt sich gerade die Denkweise! So wird immer mehr versucht, das Privatleben besser mit Arbeit zu vereinen und es eben auch Eltern, gerade Müttern mit Kindern, leichter zu machen.
Dieser Wandel ist auch bei Full Moon zu spüren, weil viele Mitarbeiter und Auszubildenden der Generation Y angehören. Sie sollen die Freiheit und Flexibilität haben, ihren Arbeitsalltag so zu gestalten, wie ihre Aufgaben und Projekte am besten mit ihrem Privatleben vereinbar sind. Ziel ist es, Mitarbeitern den Alltag zu erleichtern. Hierfür entwickeln wir eine völlig neue Arbeitswelt: NEW MOON. Beginnend mit flexibler Arbeitszeit, die komplett frei gestaltet und an das Familienleben angepasst werden kann. Der Arbeitsplatz kann auch dort sein, wo das Familienleben stattfindet. Es ist völlig frei, ob und wann Mitarbeiter tatsächlich ins Büro kommen oder wann sie beispielsweise die Möglichkeit des Homeoffice – sei es ein Tag oder auch eine Woche – nutzen möchten. Durch die Anpassung an Familie und Privatleben wird sich in den nächsten Wochen und Monaten so einiges ändern. Agenturen wird oft der Vorwurf entgegengebracht, flexible Arbeitszeiten nicht zu nutzen. Diese sei aufgrund des Fokus auf Kunden und Projektarbeit oft nicht planbar, schlichtweg einfach nicht möglich.
Full Moon will Vorreiter sein, um zu zeigen, dass es doch geht! Kinder sind für uns kein Hindernis. Stattdessen ist das direkte Zusammenleben mit der Zielgruppe und die praxisbezogene Erfahrung gerade in Bereichen wie Kinder, Jugend-, Familien- und Bildungsmarketing – Schwerpunkte unserer Full Moon Kids – sehr von Vorteil. Aber auch in den anderen Bereichen sind Mütter angestellt, gerade in leitenden Funktionen mit hoher Budget- und Etatverantwortung wie zum Beispiel Senior Consultants. Vorallem Mütter, die ihre Familie und den oft chaotischen Alltag gut managen können, haben keine Probleme sich im Agenturleben zurechtzufinden und zu strukturieren. Gerade Mütter (natürlich auch Väter!) sind deshalb überaus beliebt in einer Agentur wie Full Moon, weil sie gute Arbeitskräfte sind und engagiert arbeiten. Und nicht nur Voll-, sondern auch in verschiedenen Teilzeitmodellen von nur 50% bis zu 85%; immer angepasst an die jeweilige Lebenssituation. Sie bereichern das Unternehmen! Leider ist diese Tatsache noch nicht bei allen Unternehmen angekommen.
Viele Frauen haben Bedenken, nach der Schwangerschaft nicht wieder auf eine ähnlich fordernde Position zurückkehren zu können, während es Vätern leichter fällt, wieder ins Berufsleben einzusteigen. Das liegt wohl auch daran, dass Männer im Durchschnitt kürzer in Elternzeit gehen als Frauen. Für Mütter ist es oft schwierig, die Arbeit mit dem Kind zu vereinen. Es kann sein, dass Sie das Gefühl haben, sich im Berufsalltag unterordnen zu müssen, die Tätigkeit als Mutter hinten anzustellen, sich beweisen zu müssen, um nicht im Job unterzugehen und sind daher umso engagierter. Forscher der Universitäten Zürich und Konstanz, sowie das Institut zur Zukunft der Arbeit aus Bonn, befragten Mitarbeiter einer internationalen Online Plattform für Wirtschaftswissenschaftler und stellten fest, dass auf das gesamte Arbeitsleben gesehen Mitarbeiter mit zwei oder mehr Kindern in ihrem beruflichen Leben durchaus produktiver waren als Kollegen beziehungsweise Kolleginnen mit einem oder keinem Kind. Natürlich müssen Mütter in der ersten Zeit etwas kürzer treten. Um ihren Rückstand auszugleichen, leisten sie allerdings, laut Studie, im Nachhinein mehr. Nicht einbezogen sind jedoch Frauen, die nach der Schwangerschaft nicht mehr in ihren Beruf zurückkehren, was das Ergebnis leider etwas verzerrt. Und natürlich kann man den Bereich nicht unbedingt mit jedem anderen Bereich vergleichen. In anderen Berufen können diese Probleme durchaus größer sein.
Trotzdem unterstützt die Studie Mütter in der Hinsicht, dass diese ebenso gute Leistungen bringen wie Mitarbeiter ohne Kind, wenn nicht sogar mehr. Und genau dieser Aspekt sollte mehr betrachtet werden, um eben einmal mehr die positiven Eigenschaften, die Mütter mitbringen, darzustellen. Befragt man einige Mütter, die bei Full Moon arbeiten, sagt die Mehrheit, sie sei durch das Kind geduldiger und entspannter geworden, habe gelernt, Dinge schneller und effektiver zu koordinieren, bleibe ruhiger in Stress- oder auch Konfliktsituationen.
Aber oft haben gerade Mütter das Gefühl, sich gegenüber den anderen Kollegen beweisen zu müssen. Warum ist das so?
Viele Frauen setzen sich zu hohe Anforderungen, wollen weiterhin Vollzeit arbeiten und auch Mutter sein. Gar nicht zu arbeiten ist für die meisten Frauen keine Option. Zum einen ist es der Wunsch nach Abwechslung, sozialen Kontakten und Anerkennung, zum anderen auch in gewisser Weise der Druck der Gesellschaft. Eine Lösung, um Mütter in der Hinsicht den Einstieg und die Vereinbarkeit von Kind und Beruf zu erleichtern, ist die Teilzeitarbeit. Innerhalb der letzten 20 Jahre hat sich die Anzahl der in Teilzeit arbeitenden Mütter fast verdoppelt, wohingegen die Anzahl der Vollzeitkräfte sinkt. 2015 arbeitete fast die Hälfte aller erwerbstätigen Frauen in Teilzeit.
Das große Risiko der Teilzeitarbeit ist leider die mangelhafte Absicherung. Ein Teilzeit-Einkommen reicht in der Regel nicht aus, um die Existenz einer Familie zu sichern. Auch – und dies ist das Bedenken vieler Mütter – ist die Möglichkeit, mit einem Teilzeitjob Karriere zu machen, eher gering. Viele Führungskräfte und Geschäftsführer sehen Frauen mit Teilzeitjobs als ungeeignet für hohe Positionen an. Im Unternehmen sind Teilzeitkräfte oft unbeliebt. Je weniger Teilzeitkräfte, desto besser. Nachteile auf Unternehmensseite sind höhere Kosten im Bereich Arbeitsplatz und Personal, ein höherer Aufwand in der Verwaltung. Teilzeitkräfte werden zwar geduldet wegen der gesetzlichen Verpflichtung, sind aber oft nicht wirklich gewollt. Auch fehlt der Wille, diese Arbeitskräfte qualifiziert und angemessen im Unternehmen zu beschäftigen. Somit steigt der Druck, wieder im Job einsteigen zu können. Aus Angst die Stelle zu verlieren oder keine geeignete Stelle zu finden, setzen viele Mütter ihre Erwartungen und Ziele herab und nehmen beispielsweise Stellen an, die eigentlich nicht ihren Qualifikationen gerecht sind oder ihren Erwartungen entsprechen.
Trotzdem wandelt sich die Denkweise zum Positiven und es wird immer mehr versucht, Privatleben besser mit Arbeit zu vereinen und es auch Eltern, gerade Müttern mit Kindern, leichter zu machen.
Mittlerweile gehen immer mehr Väter in Elternzeit – wenn auch vorerst kürzer als Mütter – und unterstützen ihre Frau, während diese Vollzeit arbeiten geht. Laut statistischem Bundesamt ist die Zahl von Vätern in Elternzeit seit 2008 bis 2014 um über 10% auf 34% gestiegen, Tendenz weiterhin steigend. Ein berühmtes Beispiel ist Mark Zuckerberg, der in Vaterschaftsurlaub ging und somit zeigte, dass es auch andersrum geht. Ob er ein Vorbild für Väter ist, kann nicht beantwortet werden. Sein Beispiel motiviert aber auf jeden Fall insoweit, dass auch Männer heute die Möglichkeit haben, sich um das Kind zu kümmern und ihre Frauen zu entlasten. Hierzu möchten wir auch bei Full Moon mehr ermutigen.
Wie können wir Eltern, speziell Müttern, den Arbeitsalltag noch mehr erleichtern? Wie können Mütter mehr gefördert und welche Rahmenbedingungen sollten geschaffen werden, um Frauen mit Kind zu unterstützen?
Durch die Einführung von flexiblen Arbeitszeiten mit selbst zu gestaltenden Homeoffice-Tagen und mit einem Arbeitsplatz dort, wo das Familienleben tatsächlich stattfindet, wird versucht, es Eltern einfacher zu machen. Flexible Arbeitsmodelle werden immer häufiger in Unternehmen getestet und angewandt. Mehr Freiheiten, mehr Zeit für die Familie. Früher mit der Arbeit beginnen, früher gehen, bei wichtigen Zwischenfällen oder Arztbesuchen auch zwischendurch mal fehlen können. Öfter Homeoffice machen. Wenn das Kind krank ist, kann auch von Zuhause gearbeitet werden. Arbeitswelt 4.0!
Bessere Vereinbarkeit von Kind und Karriere aufgrund neuer Strukturen und Arbeitsmodelle kann dazu führen, dass Menschen überhaupt Eltern sein wollen beziehungsweise können und sich nicht für Kind oder Karriere entscheiden müssen. So auch bei Full Moon unter dem Titel NEW MOON. Es geht um vier Hauptthemen im Bezug auf autonomes Arbeiten und freie Entfaltung sowie Ausschöpfung des Potentials eines individuellen Mitarbeiters. Ziel ist es, ein Unternehmen zu gestalten, in dem jeder sein individuelles Potential frei entfalten kann und neue Organisationsstrukturen zu entwickeln, um die Fähigkeiten jedes Einzelnen optimal einsetzen zu können. Wir bei Full Moon haben unseren ersten Schritt nach vorne gemacht trotz der Klischees, denen Agenturen entgegengebracht werden. Doch es hört nicht bei einem Schritt auf. Viele weitere werden folgen und Du kannst uns auf unserer Reise begleiten.
Ihr habt Fragen zum Thema? Dann schreibt einfach eine E-Mail an Alexandra Donath: alexandra(at)fullmoon.de