Kreativität kennt keine Grenzen!
Dittmar Lumpp (Bild links) und Prof.
Full Moon: Welche Besonderheit zeichnet Sie als eingespieltes Duo hinter der Film- und Medienfestival gGmbH besonders aus?
Dittmar Lumpp: Geduld, Geduld und Geduld. Im Ernst, wir haben die gleiche Leidenschaft für die Sache, dabei unterschiedliche Sichtweisen, die sich im Interesse der Sache in eine Richtung bringen lassen. In diesem Sinne bringt jeder das passende Talent in seinem jeweiligen Geschäftsfeld ein - ich im kaufmännischen und organisatorischen Feld und Ulrich Wegenast als Programmgestalter des Internationalen Trickfilm-Festivals Stuttgart im künstlerischen Bereich.
Ulrich Wegenast (lacht): Manche bezeichnen uns als „Pat und Patachon“, das dänische Komiker-Duo der Stummfilmzeit - weil wir sehr verschieden sind, aber gleichzeitig hervorragend zusammenpassen.
„…als Speedy Gonzales die Welt erobern.“
FM: Sie sind für das jährlich stattfindende Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart (ITFS) verantwortlich. Angenommen Sie könnten eine Trickfilmfigur sein, für welche würden Sie sich entscheiden und warum?
UL: Ich könnte mir viele großartige Figuren vorstellen, die bei unseren Trickfilmfestivals in den letzten drei Jahrzehnten eine Rolle gespielt haben. Aber ich bin bereits auf eine Figur festgelegt, seit ich 5 Jahre alt bin. Als Kind war mein Spitzname „Urmel aus dem Eis“ und meine Mutter ist noch heute fest davon überzeugt, dass dies den Grundstein für meine berufliche Karriere gelegt hat.
DL: Das Urmel könnte mir auch gefallen – es ist ein Sympathieträger und gilt als recht verspielt. Aber wenn ich die freie Wahl hätte, würde ich noch lieber als Speedy Gonzales die Welt erobern. Mit seinem Motto ‚Arriba! ¡Ándale! ¡Ándale!’ - Auf! Los! Los!“ motiviere ich mich in den Festivalzeiten, wenn es auch mal hektisch zugeht und schnell Entscheidungen getroffen werden müssen.
FM: Wenn es um das Leben und Erleben von Kreativität geht, ist man bei Ihnen an der richtigen Adresse. Als Veranstalter der Raumwelten, bieten Sie eine Plattform für Szenografie, Architektur und Medien an. Was genau ist die Intention Ihres Konzeptes?
DL: Wir wollen zeigen, was die Kommunikation im Raum in all ihren Facetten zu bieten hat. Mit einer Plattform für verschiedene Zielgruppen – Unternehmer, Gestalter, Architekten, Kunstschaffende, aber auch Studierende und das interessierte Publikum.
UW: Hier trifft visionäre Architektur auf Markenkommunikation, digitale Medien auf Livekommunikation und Messegestaltung. Hier werden die aktuellen Fragestellungen der Branche diskutiert. Hier kommt Visionäres und Angewandtes zusammen – das macht die Sache so interessant.
„…eine große Sehnsucht nach innovativen und außergewöhnlichen Raumkonzepten…“
FM: Was macht für Sie einen Raum aus, damit Sie sich darin wohlfühlen?
DL: Für mich machen die Menschen, die einen Raum ausfüllen, die eigentliche Wohlfühl-Atmosphäre aus. Damit aber Menschen einen Raum beleben und sich darin aufhalten wollen, braucht man gute und durchdachte Raumkonzepte. Wir freuen uns, dass wir mit Raumwelten einen wichtigen Beitrag dazu leisten können, Kommunikation im Raum wahrnehmbar zu machen und den fachlichen Diskurs weiter voranzubringen.
UW: Mit unserem temporären, pneumatischen Raumwelten-Pavillon, der auf dem Ludwigsburger Akademiehof aufgebaut wird, vertiefen wir das Thema „Wohlfühlen im Raum“ auf sinnlich wahrnehmbare Weise. Das große Interesse der Öffentlichkeit an diesem ganz besonderen Raumkonzept zeigt, dass es eine große Sehnsucht nach innovativen und außergewöhnlichen Raumkonzepten gibt. Daher kann ich die Frage leicht beantworten: Der Raumwelten Pavillon ist der Ort, an dem ich mich ab dem 2. November besonders wohlfühlen werde, weil er architektonisch unglaublich spannend ist und Raum für Begegnung bietet.
FM: Am 12. November ist es wieder soweit und die Raumwelten öffnen in Ludwigsburg für zwei Tage ihre Türen. Überzeugen Sie mich: Warum sollte ich die diesjährigen Raumwelten besuchen?
DL: Wir haben in diesem Jahr zwei großartige Neuigkeiten! Zum einen kooperieren wir mit dem FAMAB Verband für Direkte Wirtschaftskommunikation, dessen FAMAB AWARD am 12. November im Rahmen von Raumwelten in der MHPArena in Ludwigsburg verliehen wird. Die Kooperation der beiden Veranstaltungen bringt die Branche zusammen, beide ergänzen sich hervorragend. Zum anderen setzen die Raumwelten 2015 erstmals ein deutlich sichtbares architektonisches Zeichen in der Öffentlichkeit – den Raumwelten Pavillon auf dem Akademiehof Ludwigsburg.
UW: Er bildet das Zentrum der Veranstaltung und ist quasi gelebte Kommunikation im Raum. Hier finden Veranstaltungen und Präsentationen statt, die die Möglichkeit bieten, mit Kreativen, Experten und Gästen von Raumwelten ins Gespräch zu kommen.
„…Stuttgart bietet eine einzigartige Mixtur aus fundiertem Knowhow und Kreativität.“
FM: Was macht für Sie die Region Stuttgart so besonders?
UW: Stuttgart steht in Sachen Kreativität ganz weit vorne! Bei der Kommunikation im Raum, wie auch bei Animation und Visual Effects. Hiesige Studios haben bereits zahlreiche Oscars und Emmys gewonnen.
DL: Die in der Medienregion Stuttgart tätigen renommierten Kreativen und die hiesigen Ausbildungsstätten haben national und international einen hervorragenden Ruf! Die Region Stuttgart bietet eine einzigartige Mixtur aus fundiertem Knowhow und Kreativität. Auch das war für uns ein Motiv, die Raumwelten 2015 in Ludwigsburg als Fachkongress für die Kreativwirtschaft ins Leben zu rufen.
FM: Eine Liebeserklärung an das Schwabenländle würden Sie mit welchen Worten beginnen?
UW: D’r Oba hads Bschtek szpät bschtellt – wer das fehlerfrei sagen kann, liebt sein Ländle ohne jeden Zweifel.
DL: Ich sage es mal so: Schoo räächt! Denn ned gschimpft is schliesslich gnua globt…
FM: Und worauf könnten Sie ganz und gar nicht verzichten?
UW: Auf meine Frau und die Zwillinge – niemals. Und auf das Internationale Trickfilmfestival Stuttgart natürlich auch nicht, es ist für mich und die ganze Familie das absolute Sommerhighlight!
DL: Ich denke, wir können nicht auf unsere großartigen Partner, die uns bei der Umsetzung der Raumwelten 2015 und des Internationalen Trickfilmfestivals Stuttgart unterstützen, verzichten. Ebenso wenig auf die Tausenden von Besuchern, die im letzten Jahr auf dem Schlossplatz die besten Trick- und Animationsfilme ansahen und durch ihre große Begeisterung uns gezeigt haben, dass sich die Arbeit lohnt! Das gibt einem den Schwung, sich mit viel Tatkraft und Freude an die Planungen für ein ebenso erfolgreiches Internationales Trickfilmfestival 2016 zu machen.
FM: Wenn Sie sich gegenseitig einen Tipp für die Zukunft geben müssten, könnten, sollten – wie würde dieser lauten?
DL: Dankbar sein für das Erreichte – und mit Rückenwind weitersegeln.
UW: Das Bild gefällt mir. Wir setzen die Segel neu auf unserem bewährten Schiff und segeln mit einer tollen Mannschaft los, um mit viel Neugierde und Lust am Gestalten täglich unseren Horizont zu erweitern.