Interview Benny Pock
Immer mehr Unternehmen entdecken Schüler und Lehrer als Zielgruppe. Woher kommt der Trend und wo sehen Sie die Vorteile bei der Ansprache über die Schule?
Dr. Benny Pock: Ich denke, das hat etwas damit zu tun, dass die Schule einen immer wichtigeren Stellenwert für Kinder, Eltern und die Gesellschaft im Allgemeinen einnimmt. Heutzutage verbringen Kinder und Jugendliche viel mehr Zeit in der Schule als früher. Viele Anregungen auch im Hinblick auf Berufs- und Studienorientierung müssen daher von der Schule kommen. Externe Partner wiederum können solche Prozesse unterstützen und den oft zitierten Praxisbezug in den Schulen fördern.
Ist Werbung an Schulen überhaupt überall erlaubt bzw. worauf ist hier zu achten? Was raten Sie Unternehmen, die auf diesem Wege kommunizieren möchten?
Dr. Benny Pock: Das ist von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich geregelt. Aus Unternehmenssicht sollte man sich aber vor allem daran orientieren, welche Angebote zum Schulauftrag passen. Um wirklich erfolgreich zu sein, muss man sich also mehr als schlichte Werbung einfallen lassen und einen Mehrwert für die Bildungseinrichtungen bieten. Unser gemeinsamer Ansatz mit Full Moon Kids besteht darin, durch unterschiedliche Formate, die Praxis und Schule miteinander zu verknüpfen, einen anwendungsbezogenen Unterricht zu ermöglichen und Schülerinnen und Schüler in ihren Entwicklungsmöglichkeiten zu bestärken. Schüler zu dem Punkt zu bringen, an dem sie sagen: „Ach, dafür brauch ich das“ – das ist das Ziel, das alle unsere Aktivitäten treibt.
Wie der Name schon sagt, liegt ein Schwerpunkt von Klett MINT auf dem Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Woher kommt das und betreuen Sie Kunden auch in anderen Bereichen?
Dr. Benny Pock: Als Klett MINT 2010 als Agentur für Bildungskommunikation gegründet wurde, lag der Schwerpunkt auf der Förderung der MINT-Begeisterung in den Kitas und Schulen. Unsere Kunden waren daher anfangs vor allem Unternehmen, Stiftungen und Verbände, die sich im Rahmen ihres gesellschaftlichen Auftrags für MINT engagierten. Daneben erhielten wir recht bald auch Anfragen aus ganz anderen Branchen: Beispielweise von Stiftungen, die sich für mehr Ökonomische Grundbildung an den Schulen einsetzten. Mittlerweile bearbeiten wir ganz unterschiedliche Themen. Hierauf können wir durch unser breites Netzwerk an Autoren und Referenten sehr flexibel reagieren. Ein Schwerpunkt liegt dabei im Bereich der Initiativen und Unternehmen, die Angebote zur Digitalen Bildung machen.
Welche Vorteile sehen Sie für Ihre Kunden durch die Kooperation von Klett MINT mit Full Moon Kids?
Dr. Benny Pock: Durch die Kooperation können wir unser Angebot noch viel breiter aufstellen – speziell im Event-Bereich sowie in der Kinder- und Jugendkommunikation. Da ist Full Moon Kids einer der Marktführer in Deutschland. Und dass wir gut miteinander harmonieren und sich unsere Leistungsspektren perfekt ergänzen, hat bereits die Zusammenarbeit an gemeinsamen Kundenprojekten gezeigt.
Welche Kriterien spielen in einer Kooperation im Bereich der Bildungskommunikation, die eine hochsensible Zielgruppe anspricht, eine Rolle?
Dr. Benny Pock: Ganz wichtig: Als Unternehmen muss ich von einem echten Bildungsinteresse getrieben sein. Daneben zählt ein hohes Maß an Professionalität auf beiden Seiten, Sensibilität für die Bedürfnisse von Auftraggebern und Bildungseinrichtungen sowie Transparenz in der Kommunikation nach Innen und Außen.
Wie wird sich die Bildungskommunikation im Zuge der Digitalisierung in den nächsten Jahren verändern bzw. wohin wird sie sich entwickeln?
Dr. Benny Pock: Sie wird voraussichtlich wesentlich individualisierter vonstatten gehen. Eine große Chance der Digitalisierung liegt darin, dass Pädagogen, Schülerinnen und Schüler mit den für sie passenden Angeboten und Aufgabenstellungen arbeiten können. Daneben entsteht ein großer Bedarf an Medienkompetenz sowohl bei Schülern als auch bei Lehrern. Im Zeitalter von Digitalisierung inklusive solcher Phänomene wie „Fake News“ und Cybermobbing ist das eine wichtige Aufgabe für die Bildungseinrichtungen. Dabei werden aus meiner Sicht die klassischen analogen Kanäle nicht verdrängt. Und auch die Möglichkeit zur persönlichen Begegnung im Rahmen von Fortbildungen, Workshops und Events wird einen hohen Stellenwert behalten.
Herr Dr. Pock, wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview.